Erste Hilfe Tipps

Erste Hilfe – Sofortmaßnahmen am Unfallort

1. Absicherung und Bergung

Zuerst Absichern der Unfallstelle, möglichst durch andere Helfer (Pannendreieck in ausreichender Entfernung und von beiden Seiten aufstellen). Bergung von Verletzten aus dem Gefahrenbereich nur wenn keine unmittelbare Gefahr für das Leben des Helfers besteht! Bergung mit Rautekgriff.

2. Freimachen und Freihalten der Atemwege – Atemstillstand

Bei bewusstlosen Personen (keine Reaktion des Verunglückten auf äußere Reize, wie ansprechen oder zwicken) stabile Seitenlage herstellen. Freimachen der Atemwege durch Ausräumen der Mundhöhle (Blut, Erbrochenes, zurückgefallene Zunge). Überstrecken des Kopfes, sodass die vordere Halspartie gespannt ist und die Zunge die Atemwege nicht verschließt. Atemkontrolle. Beengende Kleidungsstücke lockern. Bei Atemstillstand mit Mund-zu-Mund-Beatmung beginnen!

3. Kreislauf-Stillstand

Bei festgestelltem Atem-Kreislauf-Stillstand zuerst Notruf absetzen! Dann sofort mit Herzdruckmassage und Beatmung (Brustkorb 30 x fest und schnell niederdrücken, dann 2 x beatmen. Wiederholen bis der Betroffene wieder normal atmet bzw. die Rettung eintrifft) beginnen.

4. Starke Blutung – Blutstillung

Verletzte Stelle hochhalten. Druck mit Finger / Daumenballen auf die blutende Stelle. Anschließend keimfreien Verbandstoff auf die Wunde legen. Bei arterieller Blutung (Blut spritzt im Rhythmus des Pulses aus der Wunde) Druckverband anlegen (max. ½ Stunde) und sofort Rettung oder Arzt verständigen.

5. Schockbekämpfung

Die verletzte Person hat ein blasses Gesicht, kalten Schweiß auf der Stirn und einen kaum tastbaren Puls. Schocklagerung: Oberkörper flach- und Beine hochlagern. Beengende Kleidungsstücke öffnen. Falls erforderlich Blutstillung durchführen. Die verunglückte Person mit der Rettungsdecke vorsichtig einwickeln. Rettung oder Arzt verständigen. Der Ersthelfer bleibt beim Notfallpatienten und spricht beruhigend mit ihm.

6. Wundversorgung

Jede Wunde wird nur mit keimfreiem Verbandstoff bedeckt. Bei kleineren Wunden Kompressen anlegen und mit Pflaster oder Binde fixieren. Großflächige Wunden mit einem sterilem Verbandtuch versorgen.

7. Knochenbrüche und Gelenksverletzungen

Ruhigstellung mit Schiene oder ähnlichem Hilfsmittel. Arm mit Dreiecktuch ruhig stellen. Bei offenen Knochenbrüchen die Wunde keimfrei verbinden, dann ruhig stellen.
Ausgerenkte Gliedmaßen nicht selbst einrenken! Arzt oder Rettung verständigen.

8. Verbrennungen/Verbrühungen

1. und 2. Grades: Hautrötungen und Blasenbildung
3. Grades: Gewebe grauweiß bzw. schwarz verbrannt

  • Brennende Person ablöschen.
  • Mit heißen Stoffen behaftete Kleidung sofort entfernen.
  • Auf der Haut festhaftende Stoffe nicht entfernen.
  • Verbrannte bzw. verbrühte Körperstellen mit kühlem Wasser übergießen.
  • Brandblasen nicht öffnen.
  • In der Zwischenzeit Notruf.
  • Sterile Wundauflage anbringen.
  • Vor Wärmeverlust schützen: evt. Betroffenen zudecken. Decke darf nicht auf Brandwunden drücken.
  • Ständige Kontrolle von Bewusstsein / Atmung / Kreislauf / Schockzustand. Evt. Sofortmaßnahmen siehe Punkt 2 + 3

9. Verätzungen

Chemikalien sofort von Haut oder Augen entfernen. Verätzte Stellen mit Wasser über längere Zeit intensiv abspülen. Keimfreien Verband anlegen, evt. Schockbekämpfung lt. Punkt 5 durchführen. Bei Verätzungen des Verdauungstrakts (Speiseröhre) kein zusätzliches Erbrechen herbeiführen. Mund mit Wasser ausspülen, Wasser nicht schlucken! Rettung oder Arzt verständigen.

10. Elektrounfälle

Niederspannung bis 1000 Volt:
Vor der Bergung Stromkreis unterbrechen (Stecker ziehen, FI-Schalter etc.)!
Atmung und Kreislauf kontrollieren (lt. Punkt 2 + 3), zudecken und warm halten.
Notruf absetzen.

Hochspannung über 1000 Volt:
Keine Annäherung an den Verletzten, solange der Strom nicht abgeschaltet ist!
Über Notruf 133 das zuständige E-Werk verständigen.

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11. Herzinfarkt

Mögliche Anzeichen: Druck in der Brust, Atemnot, Benommenheit, Schwindelgefühl und Blässe. Sofort Rettung oder Arzt verständigen. Atmung und Puls kontrollieren.
Bei Bedarf Punkte 2 + 3 durchführen. Beengende Kleidungsstücke lockern, Person in eine bequeme Lage bringen. Die Person warm halten und beruhigend zureden bis Arzt oder Rettungsdienst eintrifft.

12. Insektenstich im Mund / Rachen

Sofort Rettung oder Arzt verständigen. Der Betroffene soll Speiseeis oder Eiswürfel lutschen. Hals mit Eisbeutel oder kalten Umschlägen kühlen. Bei Bedarf Punkt 3 anwenden. Der Person beruhigend zureden bis Arzt oder Rettungsdienst eintrifft.

13. Hitze-, Sport-, Arbeitserschöpfung

Mögliche Anzeichen: der Betroffene hat eine große körperliche Anstrengung hinter sich und hat viel geschwitzt. Er fühlt sich plötzlich sehr schwach und erschöpft, ist blass, fröstelt und hat einen schwachen Puls. Den Betroffenen flach lagern und für Kühlung sorgen. Bei Bewusstsein mineralhaltige Getränke wie z. B. Mineralwasser, Isodrinks, etc. reichen. Bei Bewusstlosigkeit Atmung und Kreislauf kontrollieren (lt. Punkt 2 + 3). Notruf absetzen.

Wichtiger Hinweis: